Flüchtlingshilfe in der Gemeinde Odenthal
AKTUELL: Dringender Bedarf
Seit dem Frühjahr 2022 haben sich die Zahlen der bei uns angekommenen Flüchtlinge drastisch erhöht. Außer den Ukrainern, von denen eine ganze Anzahl privat untergekommen ist, andere aber auch in den Unterkünften der Gemeinde Odenthal, sind es vor allem Familien und Einzelpersonen aus Afghanistan und Syrien, sowie weiterhin auch aus anderen Ländern. In Odenthal liegen die Zahlen Anfang 2023 über denen von 2015/2016! Die Zivilgemeinde organisiert, was in ihren Möglichkeiten steht, um eine solche große Zahl irgendwie unterzubringen. Aber darüber hinaus gibt es großen Bedarf, sowohl an praktischen Hilfen aber auch an menschlichem Kontakt, um das Ankommen in fremder Umgebung zu unterstützen, einschließlich Spracherwerb, Ausfüllen von Formularen, gemeinsames Spielen oder auch Nachhilfe für Kinder unterschiedlicher Nationalitäten.
Wer wir sind
Der Arbeitskreis Asyl Odenthal besteht bereits seit 1990 und hat sich seit dieser Zeit durchgängig um die in der Gemeinde Odenthal lebenden Flüchtlinge gesorgt.
Der AK Asyl ist ein loser Zusammenschluss engagierter Privatpersonen. Wir betrachten uns als politisch und konfessionell unabhängig und überparteilich und haben keine formale Struktur, sind also kein eingetragener Verein und haben auch keinen offiziellen "Vorstand". Wir engagieren uns privat und organisieren und vernetzen uns, um gemeinsam mehr zu erreichen.
Unterstützt werden wir u.a. durch die katholische und die evangelische Pfarrgemeinde Odenthal. Die Verantwortlichen der Kirchengemeinden sind ebenfalls im Arbeitskreis Asyl vertreten.
Aktuelle Situation in der Gemeinde
In der Gemeinde Odenthal leben Geflüchtete an verschiedenen Standorten – in Blecher, Voiswinkel, Steinhaus, Eikamp und Altenberg. Sie werden hier hauptsächlich ehrenamtlich u.a. durch uns, den Arbeitskreis Asyl betreut. Viele Geflüchtete sind männlich und zwischen 20 und 40 Jahre alt, später kamen vermehrt auch Familien mit Kindern in unserer Gemeinde an, derzeit werden vor allem Frauen und Kinder aus der Ukraine erwartet.
Neben der persönlichen Betreuung unterstützen wir unsere Neuen Nachbarn bei Behörden- und Arztgängen, Kontakten zu Rechtsanwälten oder Banken sowie notwendigen Besorgungen. Vor allem die Sprachbarriere gilt es zu überwinden. Wegen der fast zwei Jahre existierenden Kontaktbeschränkungen wegen der Corona Pandemie sind regelmäßige Angebote wie Sprechcafés, Nähcafés und von uns angebotene Sprachkurse überwiegend eingestellt worden. Seit dem Frühjahr 2022 werden wieder einzelne Aktivitäten begonnen, so z.B. ein Spieletreff in Steinhaus.
Von Mensch zu Mensch
Eines ist allen bewusst: Das wichtigste ist die menschliche und persönliche Unterstützung und Betreuung. Daher ist es uns ein Anliegen, eine Art Patenschaft für die Flüchtlinge aufzubauen und so „von Mensch zu Mensch“ zu helfen und zu unterstützen.
Viele der Menschen werden bleiben
Die weltweiten Krisen, vor allem in Syrien, Libyen, im Irak und in Afghanistan, aber auch aus dem Kosovo und zuletzt in der Ukraine haben zu einer enormen Flüchtlingswelle geführt. Die Bundesrepublik Deutschland ist hiervon in erheblichem Masse betroffen – in 2014 lebten rund 630.000 Menschen als Flüchtlinge in Deutschland. Diese Zahl ist in großem Ausmaß angestiegen und die Flüchtlinge, die in der Bundesrepublik leben, werden auch noch eine Weile hier bleiben, da vermutlich die Situation in ihren Heimatländern sich nicht schnell und wesentlich verbessern wird. Wenn überhaupt.
Hinter diesen Zahlen verbergen sich teilweise dramatische Schicksale. Flucht, Vertreibung, Krieg und Bedrohung haben die hier Ankommenden zum Teil erheblich traumatisiert. Hier sind die Flüchtlinge zwar in Sicherheit, aber neben der Trauma-Bewältigung stehen sie vor einer Vielzahl neuer Herausforderungen in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht beherrschen, und einer fremden Kultur. Nicht zuletzt die administrativen Anforderungen stellen häufig eine vermeintlich unüberwindliche Barriere dar.